Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünne Uhr im Test

Der ultraflache ewige Kalender von Vacheron Constantin Patrimony mit seinem betörenden blauen Zifferblatt ist in einem elegant schlanken Gehäuse mit einer Höhe von nur 8,9 mm untergebracht. Trotz seiner bemerkenswerten Schlankheit enthält dieses Exemplar der Haute Horlogerie eine Vielzahl von Teilen und birgt viel technische Komplexität.

Vacheron Constantin Uhrenbewertung
Als ich durch die makellosen Seiten meines neuen Terminkalenders für 2020 blätterte, entdeckte ich eine Seite wieder, deren Datum mit leuchtenden Rosatönen akzentuiert war. Vor ein paar Wochen habe ich einen bunten Textmarker von Stabilo Boss verwendet, um „Montag, 6. Januar 2020“ zu unterstreichen. Zu diesem Zeitpunkt sollte jeder Weihnachtskuchen und jede belgische Schokolade, die ich derzeit besitze, aufgegessen sein. Tatsächlich habe ich mir geschworen, bis zum oben genannten Datum alle kalorienreichen Versuchungen aus meinem Zuhause zu verbannen.

Wie viele Männer in meinem Alter möchte ich das Risiko eines frühen Diabetes, einer Herzerkrankung oder eines Schlaganfalls vermeiden. Mein Ziel für 2020 ist es, meine Taille wiederzuentdecken und meine Füße von oben zu betrachten. Allerdings wird der Begriff „dünn“ oder, noch schlimmer, „ultradünn“, wie jeder Fitnessstudiogänger bestätigen kann, oft bedeuten, dass man irgendeine Form von Opfer bringt.

https://www.deuhr.de/

In der Welt der Uhrmacherei erfordert eine schlanke Taille immer Einfachheit. Komplizierte Uhren mit zahlreichen Anzeigen weisen oft einen bemerkenswerten Umfang auf.

Vacheron Constantin, die „älteste Uhrenmanufaktur der Welt mit kontinuierlicher Produktion“ (1755), blickt auf eine lange Geschichte in der Herstellung sowohl ultraflacher als auch komplizierter Uhren zurück. Bei dieser Gelegenheit kombiniert der ultradünne ewige Kalender von Vacheron Constantin Patrimony eine hohe Komplikation mit einem schlanken Rumpf.

Was ist ein ewiger Kalender?
Die Datumsanzeige einer einfachen Kalenderuhr muss angepasst werden, wenn der Vormonat weniger als 31 Tage umfasst.

Ein Jahreskalender verfügt über die mechanische Intelligenz, zwischen den Monaten mit 30 und 31 Tagen zu unterscheiden und die Datumsanzeige entsprechend anzupassen. Der Termin muss nur einmal pro Jahr zum 1. März angepasst werden.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Das Highlight ist jedoch der ewige Kalender. Diese Komplikation berücksichtigt die ungewöhnlich kurze Länge des Februars von 28 Tagen und gleicht sogar Schaltjahre (29 Tage) aus. Vorausgesetzt, dass die Uhr aufgezogen bleibt, muss das Datum nur in den Jahren 2100, 2200 und 2300 angepasst werden.

Vacheron Constantin Patrimony ewiger Kalender, ultradünnes Zifferblatt
In diesem Jahr feierte Vacheron Constantin seine blaue Ära und brachte eine Reihe blauer Modelle auf den Markt. Der ultraflache Ewige Kalender von Vacheron Constantin Patrimony mit preußischblauem Zifferblatt strotzt nur so vor Raffinesse. Feine Linien gehen vom Drehpunkt des Zifferblatts aus und bereichern das uhrmacherische Aussehen mit einem Sonnenschliff-Motiv.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Goldene, facettierte, stabförmige Stunden- und Minutenzeiger geben die Zeit in klaren, aber dennoch gedämpften Tönen an. Die schlanken Zeiger wirken elegant und zurückhaltend. Auch wenn die Zeiger auf vulgäre Extravaganz verzichten, bleiben sie dennoch hervorragend lesbar und einfach zu verstehen.

Aufgesetzte Indizes umschließen den Rand des Zifferblatts. Sie präsentieren sich in strahlendem Roségold und werden je nach Status in rechteckiger oder dreieckiger Form präsentiert. Die Minuterie ist mit goldenen Perlen verziert, die jede Bewegung perfekt zum Ausdruck bringen.

Drei schneckenförmige Hilfszifferblätter nehmen den oberen Bereich des Zifferblatts ein. Eine Datumsanzeige befindet sich bei 3 Uhr, eine Tagesanzeige bei 9 Uhr und eine Monatsanzeige unterhalb der Mittagszeit. Diese letztere Anzeige beinhaltet auch eine Schaltjahresanzeige. Die Kombination aus klaren weißen Ziffern und Text sowie goldenen Zeigern und schneckenförmigen Hilfszifferblättern sorgt für ein anmutiges Aussehen und eine beeindruckende Lesbarkeit.

An der Unterseite des Zifferblatts gibt eine halbmondförmige Öffnung eine stark strukturierte Darstellung des zunehmenden und abnehmenden Mondes frei, der die Bewegung der Gezeiten inszeniert. Das Fehlen von Sternen sorgt für eine übersichtliche Anzeige und erleichtert das Ablesen.

Ultradünnes Gehäuse mit ewigem Kalender von Vacheron Constantin Patrimony
Mit einem Durchmesser von 41 mm und einer Gehäusehöhe von 8,9 mm schmiegt sich der ultradünne ewige Kalender von Vacheron Constantin Patrimony perfekt an das Handgelenk und schmiegt sich problemlos unter eine elegante Hemdmanschette. Möchtegern-Träger, die Hockey-Puck-Größen suchen, sollten woanders suchen. Dezente Eleganz ist angesagt.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Das Gehäuse des Patrimony Ewigen Kalenders ultradünn besteht aus hochglanzpoliertem 18-karätigem 5N-Roségold. Obwohl diese Oberflächenveredelung üblicherweise als auffälliger gilt als satinierte Oberflächen und Flanken, bleibt die Uhr geschmackvoll zurückhaltend.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Die Bandanstöße verjüngen sich sanft nach unten und das Gehäuseband weist sanft geschwungene Konturen auf. Es wäre billiger und einfacher gewesen, wenn Vacheron Constantin gerade Gehäuseflanken eingebaut hätte, aber die Genfer Maison duldet solch ein geiziges und elementares Verhalten nicht. Das Gehäuseband verfügt über vier Korrektoren, zwei auf jeder Seite des Gehäuses. Die Korrektoren dienen zur Einstellung der Kalenderfunktionen und der Mondphasenanzeige, während die Krone zum Einstellen der Stunden und Minuten sowie zum Aufziehen der Uhr dient. Vacheron Constantin liefert der Uhr einen passenden Korrekturstift mit.

Ein Ausstellungsgehäuseboden gibt den Blick auf das Automatikwerk Kaliber 1120 QP frei. Die Uhr ist mit einem dunkelblauen Alligatorlederarmband mit Alligator-Innengehäuse und einer Faltschließe aus 18-karätigem 5N-Rotgold ausgestattet.

Wie bereits erwähnt, ist die ultraflache Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender mit dem Automatikwerk Kaliber 1120 QP ausgestattet. Mit einer Höhe von nur 4,05 mm hat das Kaliber 1120 QP ein schlankes Profil, das zur Gesamtschlankheit der Uhr beiträgt. Auch wenn die Uhr auf Umfang verzichtet, bleibt sie dem legendären Ruf der Maison für Qualität und Raffinesse treu.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Das Uhrwerk ist mit einer Unruh mit variabler Trägheit ausgestattet. Dies ist der allgegenwärtigen Waage mit Raquette weit überlegen, da sie weniger anfällig für Positionseinflüsse ist. Wenn eine Uhr außerdem mit einer Raquette ausgestattet ist, sitzt die Spirale zwischen zwei Panzerstiften, wodurch die Spirale eingeklemmt und standardmäßig die Isochronität beeinträchtigt werden kann.

Der Unruhkranz ist mit C-förmigen Masselotten ausgestattet, die im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, um das Trägheitsmoment und damit standardmäßig die Gangzahl zu beeinflussen. Darüber hinaus verfügt das Kaliber 1120 QP über einen mobilen Bolzenhalter. Dies erweist sich als besonders nützlich, wenn ein erfahrener Uhrmacher die komplette Unruh neu positionieren muss, um die relative Position des Impulsstifts im Verhältnis zu den Bankstiften zu ändern. Für einen Laien dürfte dies an sich kaum von Bedeutung sein, aber es zeigt, wie Vacheron Constantin seinen Uhren einen übermäßigen Quotienten an Tugend verleiht.

Der Grund für die Neupositionierung der kompletten Unruh ist übrigens meist die Korrektur eines „Schlagfehlers“. Hier gibt es einen erheblichen Unterschied in der Bewegung der Unruh im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn.

Über die genannten funktionalen Eigenschaften hinaus hat Vacheron Constantin viel Zeit darauf verwendet, das ästhetische Erscheinungsbild der Komponenten zu berücksichtigen. Der ultradünne ewige Kalender von Patrimony ist vom Poinçon de Genève zertifiziert. Diese unabhängige Akkreditierungsstelle gibt an, welche Art von Komponenten und Oberflächen zulässig sind und welche nicht (weitere Informationen zum Genfer Siegel finden Sie in meiner Rezension des Vacheron Constantin Historiques Triple Calendrier 1942). Die Erfüllung der anspruchsvollen Anforderungen des Poinçon de Genève erfordert viele zusätzliche Arbeitsstunden, die daraus resultierende Qualität ist jedoch spürbar.

Die oszillierende Masse ist durchbrochen, trägt das Malteserkreuz-Emblem der Marke und ist an der Außenkante mit einem 22-Karat-Goldgewicht versehen. Sowohl die Schwungmasse als auch die Brücken sind mit Genfer Streifen verziert. Juwelen und Schrauben schmiegen sich in glänzende Waschbecken. Die Antriebs- und Schalträder sind mit einem Sonnenstrahl-Pinsel verziert und die Hauptplatine ist perliert. Jedes Element wird auf höchstem Niveau destilliert.

Die Frequenz der Unruh beträgt 19.800 Halbschwingungen pro Stunde (2,75 Hz) und das Uhrwerk besteht aus 276 Komponenten, darunter 36 Lagersteinen. Das Kaliber 1120 QP läuft etwa 40 Stunden lang autonom.

Vacheron Constantin Patrimony ewiger Kalender ultradünn – abschließende Gedanken
Das Zifferblatt des ultraflachen ewigen Kalenders von Vacheron Constantin Patrimony ist wunderschön proportioniert. Die drei Hilfszifferblätter und die Mondphasenanzeige füllen die präsentierte Uhrenlandschaft optimal aus. Jedes Element hat Raum zum Atmen und vermittelt Informationen mit außergewöhnlicher Klarheit. Kein Element sieht aus, als ob es verrutscht, gequetscht oder anders als harmonisch platziert wäre.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Mit dem durchdacht gestalteten Zifferblatt werden viele Informationen in leicht verständlicher Form vermittelt. Darüber hinaus geht es über praktische Überlegungen wie die Lesbarkeit hinaus auch um den visuellen Reiz. Das blaue Zifferblatt ist unglaublich attraktiv und harmoniert wunderbar mit den roségoldenen Zeigern und Indexen. Jedes Element des Zifferblatts ist wunderschön durchdacht.

Das Zifferblatt und das Gehäuse aus Rotgold harmonieren harmonisch miteinander. Sie schreien Passanten nicht laut an, legen aber jederzeit Anstand an den Tag. Das Kaliber 1120 QP zeichnet sich durch eine makellose Verarbeitung und mehrere technische Attribute aus. Seine Brillanz wird durch die Auszeichnung mit dem Poinçon de Genève bestätigt. Es besteht kein Zweifel, dass der ultraflache ewige Kalender von Vacheron Constantin Patrimony ein Beispiel der Haute Horlogerie ist. Seine Exzellenz ist offensichtlich.

Vacheron Constantin Patrimony Ewiger Kalender, ultradünn
Ein ewiger Kalender verwendet eine Reihe schneckenförmiger Nocken, die die Zeit berechnen und die Zukunft vorhersagen. Normalerweise führt dieser mechanische Geist zu einem schlaffen Oberkörper, doch die Genfer Maison hat ein Uhrwerk entwickelt und hergestellt, das viel auf vergleichsweise kleinem Raum bietet. Vacheron Constantin hat mir in der Tat Hoffnung gegeben und gezeigt, dass man einen schlanken Oberkörper genießen kann, ohne dafür Opfer bringen zu müssen.