Eine scheinbar kleine Entwicklung mit einer bemerkenswerten Geschichte.
Abgesehen von der herkömmlichen Betonung auf Referenznummern und Produktionsjahre offenbart sich die Geschichte der replica Rolex GMT-Master-Familie durch ihre sich ständig ändernden Merkmale. Unter diesen sticht die Lünetteneinlage als ein für Sammler sehr erkennbares und begehrtes Element hervor. Diese scheinbar einfache Komponente erzählt eine faszinierende Geschichte, nicht nur durch ihre faszinierende Farbpalette, sondern auch durch die für ihre Herstellung verwendeten Materialien.
Von den Anfängen des Bakelits bis hin zu den Fortschritten bei Aluminium und schließlich Keramik zeichnen die für die Lünetteneinlage verwendeten Materialien die technische Entwicklung der Rolex GMT-Master nach. Im Gegensatz zu Farbschemata, die Generationen überdauern können, bieten Materialien eine klare Erzählung – während vergangene Farbkombinationen ein Comeback erleben könnten, bleiben die Materialien selbst ein Zeugnis ihrer Ära. Beispielsweise ist die „Coke“-Lünette, die sich durch ihre rot-schwarze Farbgebung auszeichnet, ein Paradebeispiel für die Erforschung von Lünettenmaterialien und -farben durch die Marke.
Darüber hinaus hat die „Coke“-Lünette kürzlich nach Gerüchten über ihre mögliche Rückkehr großes Interesse geweckt. Diese erneute Begeisterung wird durch zwei bemerkenswerte Faktoren angeheizt. Erstens: Da Rolex im Jahr 2025 den 70. Jahrestag der GMT-Master II feiert, erwarten Enthusiasten natürlich Gedenkmodelle, wobei sich die „Coke“-Lünette als starker Kandidat für eine nostalgische Anspielung auf die Vergangenheit herauskristallisiert. Zweitens, und vielleicht noch wichtiger, hat Rolex kürzlich ein Patent für mehrfarbige Keramik auf Zirkonia-Basis angemeldet, und zwar speziell für eine zweifarbige rot-schwarze Lünette.
Angesichts dieser Entwicklungen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Geschichte und Entwicklung der „Coke“-Lünette zu erkunden. In diesem Artikel werden wir nicht nur frühere Referenzen mit dieser typischen Lünette untersuchen, sondern auch die neuesten technologischen Fortschritte von Rolex im Bereich der Keramikmaterialien. Obwohl sie wie ein bloßer Keramikring erscheinen mag, hat die „Coke“-Lünette ein erhebliches historisches Gewicht und stellt technische Herausforderungen dar, die wir anhand der Erkenntnisse aufdecken werden, die das neueste Patent bietet.
Drei Epochen der „Coke“-Lünette: Bakelit, Aluminium und der Keramiktraum
Die „Coke“-Lünette der Rolex GMT-Master, eine beliebte zweifarbige Kombination aus Rot und Schwarz, hat eine bewegte Geschichte, die sich über drei Materialepochen erstreckt. Das „Coke“-Farbschema wurde in der Vergangenheit sowohl auf Bakelit- als auch auf Aluminiumlünetten verwendet, und eine Keramikvariante bleibt ein verlockendes Gerücht, das durch ein kürzliches Patent genährt wird.
Traditionell wird die erste „Coke“-GMT-Master der Ref. 16760 von 1982 zugeschrieben. Diese Referenz markierte einen Wendepunkt für Rolex mit der Einführung der GMT-Master II, die eine bahnbrechende Komplikation aufwies: den unabhängig einstellbaren lokalen Stundenzeiger.
Die „Coke“-Lünette selbst hat jedoch eine überraschendere Entstehungsgeschichte. Das Design wurde tatsächlich bereits in den 1950er Jahren auf der allerersten GMT-Master, der Ref. 6542, vorgestellt.
Die Bakelit-Lünette: ein leuchtendes Relikt
Während die meisten Ref. 6542 die klassische blau-rote „Pepsi“-Lünette trugen, tauchte eine seltene Variante auf, die treffend „Albino Pan Am Vanilla Coke“ GMT-Master genannt wurde.
Die „Albino Coke“ stach mit ihrer einzigartigen Ästhetik aus der Masse hervor: ein weißes Zifferblatt gepaart mit der rot-schwarzen Bakelit-Lünetteneinlage, eine Abweichung von den typischen Angeboten für die Ref. 6542. Der Legende nach schuf Rolex GMT-Master mit schwarzem Zifferblatt für Pan-Am-Piloten, während die Variante mit weißem Zifferblatt und der „Coke“-Lünette Führungskräften vorbehalten war. Interessanterweise zeigen Fotos auch Fidel Castro mit einer Ref. 6542 mit schwarzem Zifferblatt und „Coke“-Lünette.
Die erste „Coke“-Lünetteneinlage wurde tatsächlich aus Bakelit hergestellt, einem frühen Kunstharz, das im frühen 20. Jahrhundert entwickelt wurde. Tatsächlich war es der weltweit erste vollständig synthetische Kunststoff, der 1907 von Leo Baekeland erfunden wurde, der auch den Begriff „Kunststoff“ prägte. Bei der Ref. 6542 war die Bakelit-Lünetteneinlage mit einer dicken, klaren Beschichtung versehen, in die dreidimensionale Radiumziffern eingebettet waren. Diese Ziffern leuchteten im Dunkeln, ein Merkmal, das bei späteren Rolex GMT-Masters fehlte, nachdem Bakelit durch Aluminium ersetzt wurde. Die genaue Zusammensetzung des schwarzen und roten Materials unter der klaren Bakelitschicht bleibt jedoch unklar, da meine Recherchen einige Wissenslücken aufzeigen.
Die Umstellung auf Aluminium
Die übermäßig radioaktiven Radiumziffern in der Bakelit-Lünetteneinlage erwiesen sich als problematisch. Die US-Atomenergiekommission rief sogar die Ref. 6542 zurück. Darüber hinaus stellte die Anfälligkeit des Bakelits für Kratzer und Risse ein weiteres Problem dar. Als Reaktion darauf verzichtete Rolex schnell auf diese Materialien.
Nur vier Jahre nach der Einführung der Ref. 6542 stellte Rolex die neue Ref. 1675 mit einer Lünette aus eloxiertem Aluminium vor. Während die „Pepsi“-Aluminiumlünette zum Hauptbestandteil der Ref. 1675 wurde, tauchten gelegentlich auch „Coke“-Varianten auf. Bemerkenswert ist beispielsweise ein Foto aus dem Jahr 1975, auf dem Marlon Brando eine Ref. 1675 mit einer „Coke“-Aluminiumlünette trägt.
1982 markierte mit der Einführung der ersten GMT-Master II einen bedeutenden Meilenstein für Rolex. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger, der GMT-Master, verfügte die GMT-Master II über ein innovatives neues Uhrwerk: das Kal. 3085. Dieses ermöglichte erstmals die entkoppelte Einstellung der 12-Stunden- und 24-Stunden-Zeiger. Vor dieser Weiterentwicklung wurde beim Einstellen der Ortszeit auch der 24-Stunden-Zeiger bewegt, sodass die zweite Zeitzone durch Drehen der Lünette eingestellt werden musste, um sie mit dem 24-Stunden-Zeiger auszurichten.
Die erste GMT-Master II, die Ref. 16760, wurde mit einer „Coke“-Aluminiumlünette vorgestellt. Die Ref. 16760, die aufgrund ihres dickeren Gehäuses und Uhrwerks liebevoll „Fat Lady“ genannt wurde, blieb von 1982 bis 1988 in Produktion.
Interessanterweise existierte die 1988 eingeführte GMT-Master Ref. 16700 bis 1999 parallel zur GMT-Master II. Wie ihr Gegenstück bot auch die Ref. 16700 die „Coke“-Lünette. Diese gleichzeitige Produktion von zwei verschiedenen Modellgenerationen ist in der heutigen Rolex-Landschaft unwahrscheinlich, in der akribische Planung und inkrementelle Änderungen Generationswechsel definieren.
1989 stellte Rolex die Ref. 16710 GMT-Master II vor, den Nachfolger der Ref. 16760. Insbesondere die Stahlversion der Ref. 16700 wurde 1999 hergestellt. 16710 bot drei verschiedene Lünetteneinlagenoptionen: „Pepsi“, „Coke“ und komplett schwarz. Diese Referenz blieb bis 2007 in Produktion und markierte das letzte Erscheinen der „Coke“-Lünette in einer Rolex GMT … bis möglicherweise jetzt.
Rolex‘ Suche nach der Keramiklünette „Coke“
2005 feierte Rolex das 50-jährige Jubiläum der GMT-Master-Familie mit einer Überraschung! Die neue GMT-Master II Ref. 116718LN erschien mit einer schwarzen Keramiklünetteneinlage und einem auffälligen grünen Zifferblatt. Zwei Jahre später kam die Stahlversion mit schwarzem Zifferblatt, die Ref. 116710LN, in die Produktpalette.
Rolex‘ Reise mit Keramiklünetten ist faszinierend. Wenn man die chronologische Reihenfolge der Einführung ihrer Keramiklünetten und die verwendeten Rohstoffe untersucht, offenbart sich ein unermüdliches Streben nach technischer Perfektion, was der typische Weg von Rolex ist.
Einfach ausgedrückt bevorzugt Rolex fortschrittliche oder „technische“ Keramik. Diese unterscheidet sich von traditioneller Keramik in ihrer Formel. Technische Keramik wird aus synthetischen Pulvern gewonnen, was eine kontrollierte Verarbeitung und Produktion ermöglicht. Dies ist für Rolex von entscheidender Bedeutung, wenn man ihr hohes Produktionsvolumen und ihr Engagement für makellose Produkte bedenkt. Traditionelle Keramik hingegen basiert auf natürlichen Materialien wie Kaolin und Feldspat. Obwohl sie unbestreitbar schön sind – wie antikes Porzellan beweist, das bei Auktionen Millionen einbringt – eignen sich diese Materialien besser für Kunstwerke als für Massenproduktion mit präziser Kontrolle.
In Rolex‘ eigenen Worten erreichen diese technischen Keramiken außergewöhnliche mechanische, thermische, elektrische und biochemische Eigenschaften sowie chemische Inertheit und Antimagnetismus. Diese Eigenschaften machen sie ideal für den Einsatz in Uhrwerkkomponenten und Außenteilen von Uhren. Ihre Anwendungen erstrecken sich auch auf die Luft- und Raumfahrt sowie die Medizinbranche.
Im Bereich der technischen Keramik gibt es zwei Haupttypen: auf Aluminiumoxidbasis und auf Zirkonoxidbasis. Rolex hat von Anfang an Zirkonoxidkeramik bevorzugt.
Zirkonoxid ist für seine Überlegenheit gegenüber Aluminiumoxid in bestimmten Bereichen bekannt, insbesondere in Bezug auf Verschleißfestigkeit. Zirkonoxid weist die doppelte Dichte und viermal so hohe Zähigkeit wie Aluminiumoxid auf. Zähigkeit bezeichnet die Fähigkeit des Materials, Energie zu absorbieren und sich ohne Rissbildung zu verformen, wodurch Zirkonoxidkeramik weniger spröde wird. Darüber hinaus bietet Zirkonoxid eine überlegene Beständigkeit in stark korrosiven Umgebungen, die die Anforderungen des alltäglichen Tragens übertrifft, aber mit Rolex‘ Engagement für außergewöhnliche Qualität übereinstimmt. Schließlich ermöglicht Zirkonoxid eine höhere Oberflächengüte.
Das Färben von Zirkonoxid-basierter Keramik stellt für Rolex jedoch eine erhebliche Hürde dar, wie aus den Patentanmeldungen hervorgeht. Diese Anmeldungen beschreiben detailliert, wie komplex es ist, die natürliche weiße Basis von Zirkonoxid in lebendige, mehrfarbige Kombinationen umzuwandeln.
Diese Schwierigkeit spiegelt sich auch in der Farbentwicklung ihrer Keramiklünetten wider. Zunächst konzentrierte sich Rolex auf die Beherrschung einzelner Farben, wie die schwarze Lünette der GMT-Master II von 2005, die blaue Lünette der Yacht-Master II von 2007 und die grüne Lünette der Submariner von 2010.
Erst 2013, acht Jahre nach ihrer ersten Keramiklünette, enthüllten sie eine zweifarbige Version – die blau-schwarze GMT-Master II „Batman“. Im darauffolgenden Jahr wurde die rot-blaue „Pepsi“-Lünette auf einer GMT-Master II aus Weißgold eingeführt, gefolgt von der braun-schwarzen „Root Beer“-Lünette im Jahr 2018. Zuletzt stellte Rolex 2022 die zweifarbige grün-schwarze Keramiklünette auf einer GMT Master II für Linkshänder vor, die liebevoll „Sprite“ genannt wird.
Im Juli 2023 meldete Rolex ein Patent (US2024034691A1, veröffentlicht im Februar 2024) zur Herstellung mehrfarbiger Keramikkomponenten an. Das Patent scheint insbesondere einen Durchbruch des Ingenieurteams von Rolex bei der Herstellung von Keramiklünetten hervorzuheben, insbesondere der begehrten „Coke“-Lünette aus Zirkonoxid-basierter Keramik (als zentrales Beispiel verwendet).
Das neueste Patent von Rolex umfasst den Herstellungsprozess einer mehrfarbigen Keramikkomponente, insbesondere einer zweifarbigen rot-schwarzen Keramik auf Ceroxid-Zirkonoxid-Basis. Bild von Espacenet.
Um die Bedeutung dieses Patents zu verstehen, muss man sich mit einer zentralen Herausforderung auseinandersetzen: der Herstellung einer roten Keramik für Rolex-Lünetten. Obwohl Rolex auf Websites, in Pressemitteilungen und sogar in Patenten für Keramik auf Zirkonoxidbasis wirbt, hat das Unternehmen für die „Pepsi“-Lünette in der Vergangenheit Keramik auf Aluminiumoxidbasis verwendet.
Eine Pressemitteilung aus dem Jahr 2018 für die GMT-Master II „Pepsi“ aus Stahl beleuchtet dieses Problem: „Die Erzeugung einer roten Farbe erforderte einen anderen Ansatz hinsichtlich der anfänglichen Keramikmischung. Dies liegt daran, dass es keine stabilen Mineralpigmente gibt, um eine reine rote Farbe in Zirkonoxid zu erzeugen. Die Marke unternahm daher umfangreiche Forschungsarbeiten, um eine Alternative zu entwickeln, bei der anstelle von Zirkonoxid Aluminiumoxid verwendet wird.“
Im Wesentlichen war die rote Keramiklünette auf Aluminiumoxidbasis ein Knackpunkt für Rolex, da alle ihre anderen Keramiklünetten Zirkonoxid verwenden. Schließlich ermöglicht ihnen dieses neue Patent (US2024034691A1), eine zweifarbige Keramiklünette mit Rot als einer der Farben unter Verwendung von Keramik auf Zirkonoxidbasis herzustellen. Das Patent hebt insbesondere die „Coke“-Lünette hervor und betont, dass es nun „möglich ist, eine Keramik mit kontrollierter Farbe zu erhalten, die ein mehrfarbiges, insbesondere zweifarbiges, insbesondere rot-schwarzes Ergebnis ermöglicht.“
Mit anderen Worten handelt es sich um die erste erfolgreiche Kreation einer Zirkonia-Keramiklünette in Rot durch Rolex, da die vorherigen roten Keramiklünetten der Marke alle auf Aluminiumoxid basierten.
Die Herstellung einer Rolex Cerachrom
Wie also erreicht Rolex diese roten und schwarzen Farben auf seinen Zirkoniumkeramik-Lünetten? Lassen Sie uns den Prozess genauer betrachten. Die Herstellung einer Zirkoniumkeramik-Lünetteneinlage in Rot und Schwarz umfasst mehrere Schritte. Lassen Sie uns das Ganze aufschlüsseln:
Der Prozess kann in drei Hauptphasen unterteilt werden: Zusammenfügen der Rohmaterialien zu einer Ausgangsform, Färben der Keramik und Back- und Erhitzungsprozess, um die gewünschten Farbtöne zu erzielen. Jede dieser Phasen umfasst mehrere Schritte, die in der Abbildung unten dargestellt sind.
Vorbereitung der Mischung
Der erste Schritt umfasst die Vorbereitung der Rohmaterialien, die die Grundlage der Keramiklünetten bilden. Zirkonoxidpulver macht den Großteil der Mischung aus (mindestens 50 %) und wird sorgfältig mit Ceroxid (3–6 %) vermischt. Rolex betont die Bedeutung von Ceroxid und bezeichnet die Mischung als „Ceria-Zirconia“, da es zur Erzielung der gewünschten roten Farbe beiträgt (wird später erklärt). Anschließend wird eine kleine Menge Aluminiumoxid (0,1–1 %) hinzugefügt, da dessen Anteil die endgültige Farbe und Opazität erheblich beeinflusst. Schließlich sorgt ein Bindemittel aus organischen Verbindungen dafür, dass die Mischung ihre Form behält.
Nach dem Mischen durchläuft die Keramikmischung einen entscheidenden Schritt: die Formgebung. Mithilfe von Techniken wie Pressen, Spritzguss oder Gießen wird die Mischung in die gewünschte Form gebracht, einschließlich der Aussparung für die Ziffern. Dadurch entsteht der „Grünkörper“, ein ungebranntes Keramikstück, das seine Form behält. Anschließend folgt die Entbinderung, bei der durch eine einstündige Wärmebehandlung bei mindestens 750 °C ein Teil oder das gesamte Bindemittel aus dem „Grünkörper“ entfernt wird.
Färbung durch Imprägnierung
Nachdem die anfängliche Mischung vorbereitet wurde, erfolgt der Färbungsprozess durch eine Technik namens Imprägnierung. Dabei wird entweder die Hälfte oder die gesamte Oberfläche der ungebrannten Keramiklünette mit einer wässrigen Lösung aus Metallsalzen bedeckt. Dieser Vorgang kann manuell oder mithilfe von Tintenstrahldruck durchgeführt werden.
Die spezifischen Metallelemente in den Salzlösungen bestimmen die endgültige Farbe nach der Erhitzungsphase. Rolex erwähnt, dass diese Lösungen Farben wie „Orange, Braungrau und vorteilhafterweise Schwarz“ erzeugen können. Beispielsweise haben sie auch bestimmte Metalle identifiziert, die zur Erzielung einer schwarzen Keramiklünette beitragen, darunter Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Mangan (Mn) und Nickel (Ni).
Erhitzen, um den endgültigen Farbton zu erreichen
Die letzte Phase umfasst einen zweistufigen Erhitzungs- und Sinterprozess. Dabei werden durch die Manipulation von Temperatur und Atmosphäre die leuchtenden Farben im Ceroxid-Zirkonoxid freigesetzt. Die erste Phase, die Oxidation, findet in einer sauerstoffreichen Umgebung (wie Luft) bei Temperaturen zwischen 1400 °C und 1650 °C für mindestens 30 Minuten statt. Nach diesem Prozess weisen die imprägnierten und nicht imprägnierten Bereiche unterschiedliche (aber dazwischen liegende) Farben auf. Beispielsweise erfordert die „Coke“-Lünette eine 2-stündige Wärmehaltung bei 1480 °C in Luft. Nach dieser ersten Oxidationsbehandlung erscheint der nicht imprägnierte Bereich gelb, während die imprägnierte Hälfte blau wird (aufgrund von Kobaltsalzen).
Die zweite Erhitzungsstufe erfolgt unter einer reduzierenden Atmosphäre, in der der Sauerstoff absichtlich eingeschränkt wird. Dieser entscheidende Schritt ermöglicht weitere Farbänderungen, insbesondere in den nicht imprägnierten Bereichen. Wie Rolex in seinem Patent hervorhebt, „ermöglicht die vollständige oder teilweise Reduktion von Ceroxid die Bildung einer Farbe von leuchtendem Rot bis Orangerot in mindestens einem nicht imprägnierten Bereich.“ Um auf das Beispiel der „Coke“-Lünette zurückzukommen: In einer reduzierenden Atmosphäre aus Wasserstoff und Argon wird eine weitere einstündige Wärmehaltung bei 1400 °C angewendet. Es findet eine bemerkenswerte Transformation statt: Die nicht imprägnierte Ceroxid-Zirkonoxid-Zone ändert ihre Farbe von gelb nach rot, während die zuvor blau imprägnierten Bereiche schwarz werden.
So wird die „Coke“-Lünette aus Zirkonoxid-basierter Keramik zum Leben erweckt! Anschließend wird die Lünette sandgestrahlt und die vertieften Ziffernbereiche mit einer PVD-Beschichtung aus Platin versehen. Anschließend erfolgt eine Politur, um eine markante Oberflächenbeschaffenheit zu erzielen.
Rolex‘ Weg zur Entwicklung farbenfroher Keramik-Lünetteneinsätze ist geprägt von Ausdauer, Geduld und Innovation. Im Laufe der Jahre hat die Marke umfangreiche Anstrengungen unternommen, um die Kunst der Keramik-Lünettenherstellung zu erforschen und zu perfektionieren und dabei sowohl ästhetische Exzellenz als auch Haltbarkeit zu erreichen. Und jetzt scheinen ihre Bemühungen Früchte getragen zu haben – ein Durchbruch ist gelungen.
Mit der Herstellung von Cerium-Zirkonoxid-Keramik in zweifarbigem Rot und Schwarz hat Rolex einen neuen Meilenstein erreicht – es wurde endlich eine Möglichkeit gefunden, rote Zirkonoxid-Keramik herzustellen! Zuvor hatte die Marke Zirkonoxid-basierte Keramik in verschiedenen Farben außer Rot hergestellt und Aluminiumoxid-basierte Keramik für zweifarbige Einsätze mit Rot verwendet. Mit der neuesten Weiterentwicklung kann Rolex sich jedoch von der einzigen Aluminiumoxid-basierten Keramik in seiner Kollektion verabschieden und den Übergang zur stärkeren Zirkonoxid-basierten Keramik für alle Farben abschließen.